Eva Borcherding - Theaterkonzept Puppe Hoffnung:
Widerstand

Nach einem ersten lähmenden Schrecken bei der Ankunft im Konzentrationslager, gelang es vielen Häftlingen, sich aus der Erstarrung zu befreien und sich über Wochen oder einige Monate, auch unter schwierigsten Bedingungen, am Leben zu erhalten. Dann blieb ihnen oft nichts anderes, als ein qualvolles Dahinsiechen, sie waren am Ende ihrer Kräfte. Zwar hausten sie mit anderen zusammengepfercht in drangvoller Enge, aber das Leben schrumpfte für jeden von ihnen zu einem zähen Warten auf den eigenen Tod. Wer noch konnte, versuchte, das Sterben hinauszuzögern und ihm Stunde um Stunde abzuringen.

Aber wer dachte in einer solchen Situation an Widerstand? Schließlich wurde jede Art von Widersetzlichkeit strengstens geahndet, die Kontrolle war total. Kleine Regelverstöße, wie das Verschenken eines Stückens Brot, wurden bestraft.

Objektcollage v. E. Borcherding. Puppe Hoffnung im Gespräch
mit einem Häftling.


Ein KZ-Häftling mit einem Gewehr über der Schulter? Hier auf einem Foto nach der Befreiung von Buchenwald durch die Alliierten. Eine Waffe in der Hand zu haben, ist der martialischste und kühnste Traum aller Ohnmächtigen... Er steht diametral der Geschichte von Millionen Wehrlosen gegenüber, die in den Konzentrationslagern hilflos und ohne Möglichkeit auf Gegenwehr zugrunde gingen.






http://www.puppe-hoffnung.de | Eva Borcherding | 11.2006