Inhalt:
Puppe Hoffnung von Eva Borcherding
Die Hoffnung taucht unvermittelt auf, wie ein unter Wasser gedrückter
Korken.
Die Inszenierung wendet sich einer der dunkelsten Seiten der jüngeren
europäischen Geschichte zu: der Verfolgung von Menschen im
Nationalsozialismus und deren Leben im Konzentrationslager.
Orte der Handlung sind Hamburg-Neuengamme und das polnische
Vernichtungslager Sobibór. Dabei wird das Dokumentarische behutsam
bearbeitet und fügt sich auf der Bühne in ein künstlerisches Gesamtkonzept
ein. Eng verzahnt verschmelzen die unterschiedlichen Ausdrucksformen der
Darstellenden Kunst und der Bildenden Kunst: So bevölkert eine Reihe
eigentümlicher Skulpturen den offenen Bühnenraum...
Puppe Hoffnung bietet einen tiefen Einblick in das menschliche Dasein am
Rande des Todes. Temperamentvoll und einfühlsam zugleich wird die Situation
einzelner Häftlinge in der KZ-Gefangenschaft gezeigt. Sie leben inmitten
größten Mangels, trostloser Apathie und unkalkulierbarer Gewalt.
Durchbrochen wird die Trostlosigkeit nur selten von einzelnen Momenten der
Hoffnung.
Es ist die Hoffnung, die zurückführen will ins Leben. Es ist die Hoffnung,
sich doch irgendwie das Überleben zu sichern. - Man klammert sich an den
Gedanken, eines Tages Freunde und Angehörige wiederzusehen. Man wünscht
sich, wieder den eigenen Beruf auszuüben und sehnt sich nach alltäglichen
Kleinigkeiten.
Puppe Hoffnung spürt den Versuchen nach, sich selber oder den
Mithäftlingen zu helfen: Leidenschaftlich offenbart sich das bohrende, das
pochende Auf und Ab der Hoffnung.
Weitere Texte unter Material:
Ein Leben im Lager >>
Das Bühnenstück Puppe Hoffnung >>
Die Hoffnung als Puppe >>
Historie >>
Widerstand >>
Die künstlerische Konzeption >>