Personen:

Ohne die vielfältige Unterstützung von vielen Personen, wäre das Stück Puppe Hoffnung niemals Realität geworden. Dafür an alle Genannten und Ungenannten ein großes Dankeschön.




Eva Borcherding,
Buch, Bühnenbild, Produktion, Regie
Bildende Künstlerin
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Einblick ins Atelier: Eva Borcherding.
Zeichnung - Skulptur.
(PDF 1.5 MB)

Eine von der Autorin gelesene Szene
aus Puppe Hoffnung ist zu hören ab
Ende November 2006 unter
www.weblesungen.de.

"'Verabredet hatten wir uns auf dem Platz vor der Metalltür am Berghang. Wir waren zu viert, Jungen und Mädchen aus der selben Schulklasse. Das Vorhängeschloss ließ sich leicht knacken oder es hatte vor uns schon jemand geöffnet und den Bügel nur provisorisch wieder in die Halterung geschoben. Wir machten unsere Taschenlampen an und gingen rein in den kalten, muffigen Gang, die Tür zogen wir hinter uns zu.
Nacheinander stiegen wir über mächtige Schotterhaufen, unter unseren Schritten sackten die Steine träge nach. Der Weg endete jäh vor einer massiven Wand! Jemand hatte eine Mauer gesetzt aus neuen Ziegelsteinen. - Was soll eine Wand quer durch einen unterirdischen Gang...? Jedenfalls mussten wir umkehren. Im Gehen redeten wir über Verbrecher, über Skelette und alte Totenschädel. Überall konnte da sowas vergraben sein...'

Was wir als Zwölfjährige nicht wussten, war, dass wir im Eingang eines komplexen Stollensystems standen! In den 1940-ern hatten namhafte Firmen darin für den Krieg produziert. In einem Anbau des Hotels, in dem meine Eltern ihre Hochzeit feierten, waren 20 Jahre vorher die Häftlinge untergebracht worden, die in den Stollen arbeiten mussten: viele kamen dabei zu Tode. Das wiederum werden vermutlich meine Eltern nicht so genau gewusst haben. - In Porta Westfalica war eines der 88 Außenlager des KZ Neuengamme.

- Ob ich möchte oder nicht, auch mein Leben ist durchdrungen von der Geschichte des Nationalsozialismus. Meine Vorfahren waren - so weit ich weiß - weder ausdrücklich 'Täter' noch 'Opfer'. Aber ich möchte die Welt, die mich umgibt, nicht nur diffus wahrnehmen wie als Kind. Vielleicht läßt es sich letzten Endes angstfreier und unbelasteter leben, wenn man sich die Zeit nimmt, genauer hinzusehen. Ich fühle mich durch die Auseinandersetzung mit dem schwierigen Thema zwar sehr gefordert, aber auf die Dauer eher beschenkt."


1968 geboren in Hamburg, Schule u. Abitur in Porta Westfalica.
Studium Bildende Kunst in Kassel und Hamburg
1996 Diplom u. Aufbaustudium an der HfbK Hamburg.
Tätigkeit als freischaffende Künstlerin: Zeichnung, Skulptur, Foto, Text.
Ab 1997 einzelne Bühnenbilder für Off-Theater.
2005 erste eigene Theaterproduktion: Buch, Bühne, Regie.
Broterwerb durch Selbstständigkeit als Raumausstatterin.

Eine von der Autorin gelesene Szene aus Puppe Hoffnung ist zu hören ab Ende November 2006 unter www.weblesungen.de.

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http://www.puppe-hoffnung.de | Eva Borcherding | 11.2006